Shetland Sheepdog – Haltung und Pflege

Wer sich für die Sheltie-Haltung interessiert, sollte sich unbedingt vor der Anschaffung darüber informieren, welche Ansprüche diese Hunderasse an ihren Halter und ihr neues Zuhause stellt.

Inhaltsübersicht

Wichtige Fragen zur Sheltie-Haltung

Im folgenden Abschnitt haben wir die wichtigsten Einsteiger-Fragen, die bezüglich der Haltung der Hunderasse Shetland Sheepdog häufiger gestellt werden, gesammelt und beantwortet.

Was ist der Unterschied zwischen Sheltie und Shetland Sheepdog?

Es gibt keinen. Sheltie ist schlicht die verniedlichende Abkürzung der offiziellen Bezeichnung Shetland Sheepdog, die im Deutschen etwa mit Schaf-Hütehund von den Shetland-Inseln übersetzt werden kann.

Ist der Shetland Sheepdog ein Anfängerhund?

Durch ihre robuste, unkomplizierte und gelehrige Art eignen sich Shelties hervorragend für Neulinge im Bereich der Hunde-Haltung. Der Shetland Sheepdog ist also ein sehr guter Anfängerhund.

Kann man einen Sheltie alleine halten?

Shelties sind Hunde, die man durchaus auch alleine halten kann. Die Vierbeiner sind sehr anhänglich und möchten fest in ihr „menschliches Rudel“ integriert werden. Ist ein solch inniges Zusammenleben mit seiner Bezugsperson gegeben, so ist eine Einzelhaltung kein Problem.

Kann man einen Sheltie in der Wohnung halten?

Ausdrücklich ja! Shetland Sheepdogs sind sehr anhängliche Hunde, die in ihre neue Familie integriert werden wollen und dann viel Kontakt zu ihren Menschen suchen. Der Sheltie ist also ganz klar ein „Drinnen-Hund“. So lange die Hunde in der Wohnung einen Rückzugsplatz haben und ausreichend Bewegung bekommen fühlen sie sich auch in Stadtwohnungen wohl.

Wie lange kann man einen Sheltie alleine lassen?

Im Idealfall natürlich gar nicht, denn Shelties sind sehr auf ihre Bezugsmenschen fixiert und mögen ausgedehntes Alleinsein überhaupt nicht. Wenn es – zum Beispiel aus beruflichen Gründen – nicht anders geht, sind maximal vier bis fünf Stunden Alleinsein pro Tag vertretbar. Wer täglich noch länger von Zuhause weg ist, sollte sich lieber eine andere Hunderasse oder eventuell direkt ein anderes Haustier aussuchen.

Wie viel Bewegung braucht ein Sheltie?

Der Sheltie zählt zu den Hütehunden, was bedeutet, dass seine Rasse speziell für diese Aufgabe in der freien Natur gezüchtet wurde. Aus diesem Grund ist der Shetland Sheepdog eine Hunderasse, die ein gewisses Maß an Bewegung und Aktivität benötigt, um glücklich zu sein. Zwei längere Gassi-Runden täglich sollten es schon sein.

Wie viel Beschäftigung braucht ein Shetland Sheepdog?

Shelties sind sehr aufmerksame und intelligente Hunde, die nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert werden möchten. An der Sheltie-Haltung Interessierte sollten sich im Klaren darüber sein, dass Shelties nicht zu den Rassen zählen, die den ganzen Tag herumliegen oder sich selbst beschäftigen und sich mit einer Gassi-Runde um den Block zufriedengeben.

Sheltie-Haltung: Passt ein Sheltie zu mir? Ein Shetland Sheepdog passt zu dir, wenn…

  1. Zwinger- oder Außenhaltung für dich nicht infrage kommen.
  2. Dein Hund weniger als fünf Stunden täglich alleine bleiben muss.
  3. Du deinem Hund mindestens vier Stunden täglich aktiven Menschenkontakt bieten kannst.
  4. Du ausgeglichen, ruhig und liebevoll mit deinem Hund umgehst.
  5. Bewegung ein fester Bestandteil deines Lebens ist.

Die richtige Unterbringung

Grundsätzlich sind Shelties Hunde, die im besonderen Maße einen engen Kontakt zu ihren Haltern suchen. Die Tiere orientieren sich stets an ihrem „menschlichen Rudel“ und möchten somit auch mit diesem zusammenleben, weil das ihnen Sicherheit vermittelt.

Der Sheltie gehört in die Wohnung

Eine Haltung im Garten, Hof oder Zwinger kommt für diese Vierbeiner also keinesfalls in Frage. Shelties sollten stattdessen wie ein reguläres Familienmitglied mit in der Wohnung ihres Halters wohnen, so dass sie stets die Möglichkeit haben, den menschlichen Kontakt zu suchen.

Ein Rückzugsbereich ist wichtig

Ebenso wichtig ist allerdings auch ein Rückzugsbereich für die Tiere, in den sie sich bei Bedarf zurückziehen und auch einmal ihre Ruhe haben können. Dort sollte sich auch der Schlafplatz der Vierbeiner befinden. Dieser sollte mit einem ausreichend dimensionierten Hundekörbchen oder Hundedecke ausgestattet sein.

Fellpflege beim Shetland Sheepdog

Obwohl sie so ein langes, dichtes Fell besitzen, ist die Fellpflege bei Shelties gar nicht so kompliziert oder aufwändig.

Regelmäßiges Bürsten notwendig

Experten empfehlen lediglich, das Fell in unregelmäßigen Abständen zu kämmen und zu bürsten. Dabei sollten besonders die Stellen hinter den Ohren, am hinteren Körper und in den Achseln gepflegt werden.

Ansonsten hat man es relativ leicht, was die Fellpflege des Shetland Sheepdog anbelangt. Dieses ist Schmutz und Staub gegenüber sehr resistent. Um ein Verfilzen der Haare zu vermeiden, genügt es, das Fell einmal in der Woche gut zu kämmen oder zu bürsten.

Baden nur bei Bedarf

Im Gegensatz zu anderen Hunden sollte der Shetland Sheepdog nur etwa einmal im Jahr gebadet werden. Ansonsten riskiert man, dass das Fell der Tiere in Mitleidenschaft gezogen wird und seine Widerstandfähigkeit gegenüber Witterungseinflüssen sowie seinen natürlichen Glanz verliert.

Sheltie: Scheren oder nicht?

In Anbetracht des dichten, flauschigen Fells der Hunderasse stellen sich viele Halter gerade im Sommer die Frage, ob man Shelties nicht scheren sollte, damit sie mit den Temperaturen hierzulande während der heißen Jahreszeit besser zurecht kommen. Davon ist jedoch unbedingt abzuraten!

Das Fell von Shetland Sheepdogs ist von Natur aus an verschiedene Witterungsbedingungen angepasst. Wenn man Shelties schert, so kann das negative Folgen für das Fell der Tiere haben. Im schlimmsten Fall droht sogar eine sogenannte Clipper-Alopezie – ein Haarausfall, der sich in zahlreichen haarlosen Flecken äußert.

Ernährung und Futter

Shetland Sheepdogs können sowohl mit Nass- als auch mit Trockenfutter gefüttert werden. In den meisten Fällen bevorzugen sie aber Nassfutter. Auf ihrem Speiseplan stehen können zusätzlich Reis, Teigwaren, grüne Bohnen sowie Fleisch und Spinat.

Menschliche Zuwendung

Auslauf

Shetland Sheepdogs sind sehr bewegungsfreudige Hunde, die regelmäßig Auslauf bekommen sollten. Der Sheltie liebt es, stundenlang zu rennen, zu toben und zu spielen. Dabei integriert er auch gerne die Menschen um sich herum. Idealerweise sollte der Sheltie die Möglichkeit haben, zumindest teilweise Auslauf ohne Leine zu bekommen.

Wichtig ist, darauf zu achten, dass Welpen am Anfang in puncto Bewegung nicht überfordert werden. In den ersten Wochen reichen Spaziergänge von zehn Minuten oder das Toben im Garten vollkommen aus. Zwar akzeptiert der Shetland Sheepdog, wenn Herrchen oder Frauchen mal nicht die Möglichkeit haben, mit ihm einen langen Spaziergang zu machen, zur Gewohnheit werden sollte dies jedoch nicht.

Neben einem ausgiebigen Spaziergang genießt es der Sheltie auch, seinen Halter beim Radfahren oder Joggen sowie beim Reiten zu begleiten.

Beschäftigung

Shetland Sheepdogs sind sehr wachsame und relativ lebhafte Hunde. Als Hütehunde besitzen sie eine sehr niedrige Reizschwelle und reagieren selbst auf Kleinigkeiten in ihrem Umfeld. Shelties fällt es deshalb schwerer als anderen Hunderassen, zur Ruhe zu kommen und für sich zu sein. Dadurch können die Vierbeiner recht „hyperaktiv“ wirken. Ein gutes Maß an Beschäftigung ist deshalb sinnvoll. Hundesport, wie Obedience oder Agility, ist hier eine gute Möglichkeit.

Erziehung

Man könnte meinen, dass der Shetland Sheepdog aufgrund seiner großen Intelligenz nur das tut, was er will. Tatsächlich jedoch sind Shelties sehr folgsam und ordnen sich gerne unter, was ihre Erziehung sehr einfach macht. Dadurch sind die Vierbeine auch für Hunde-Neulinge sehr gut geeignet.

Häufige Krankheiten

Der Sheltie gilt grundsätzlich als gesunde und robuste Hunderasse. Dennoch gibt es leider auch bei dieser kleinen Hunderasse ein paar rassetypische Erkrankungen und gesundheitliche Probleme.

Dermatomyositis

Diese genetisch bedingte entzündliche Autoimmunkrankheit tritt üblicherweise im Welpenalter oder bei Junghunden auf und äußert sich durch Hautveränderungen (Schuppen, Rötungen, Pusteln, Haarausfall), die vor allem im Gesicht, an den Gliedmaßen und der Schwanzspitze auftreten, und Muskelschwäche (hauptsächlich Kaumuskulatur).

Dermatomyositis tritt bei Hunden familiär gehäuft auf. Bei Shetland Sheepdogs sind die Verläufe meist milder als bei Collies. Leichte Formen von Dermatomyositis können von selbst heilen. Schwerere Formen müssen meist mit sogenannten Immunsuppressiva wie zum Beispiel Prednisolon behandelt werden. Dauerhafte Hautschäden (Narbenbildung) und Muskelschwund sind möglich.

MDR1-Defekt

Außerdem haben Shelties gegenüber bestimmten Medikamenten eine Überempfindlichkeit. Man spricht auch vom sogenannten MDR1-Defekt. Dieser Gen-Defekt, der vermutlich auf nur ein einzelnes Zuchttier zurückgeht, sorgt dafür, dass betroffene Hunde bei Verabreichung bestimmter Medikamente schwere Hirn- und Nervenschäden erleiden können.

Collie Eye Anomaly (CEA)

Zusätzlich gelten Shetland Sheepdogs auch als anfällg für bestimmte Augenerkrankungen, wie zum Beispiel der sogenannten Collie Eye Anomaly (CEA). Es handelt sich dabei um eine genetisch bedingte Erkrankung des Augenhintergrundes.

CEA tritt bei Collies und ihren nah verwandten Rassen, zu denen auch der Sheltie zählt, auf. Die Krankheit führt zu Fehlbildungen bei den Blutgefäßen des Auges, die die Sehkraft der Vierbeiner beeinträchtigen oder sogar zur totalen Erblindung führen können.

In den meisten Fällen wird CEA bereits im Welpenalter diagnostiziert, aber auch eine spätere Diagnose ist besonders bei leichten Fällen noch möglich. Ist die CEA nur leicht ausgeprägt, so findet in der Regel kein Fortschreiten der Erkrankung statt. CEA ist leider nicht heilbar.

Progressive Retinal Atrophy (PRA)

Shelties neigen ebenfalls dazu, eine Augenkrankheit mit der Fachbezeichnung Progressive Retina Atrophy (PRA) zu bekommen. Dabei handelt es sich um eine progressive Netzhautatrophie, das heißt die Netzhaut der Vierbeiner bildet sich nach und nach zurück, bis die Tiere schließlich erblinden.

PRA wird durch einen vererbten Gen-Defekt verursacht und kann bei verschiedenen Hunderassen, darunter auch der Shetland Sheepdog, auftreten. Betroffen sind meist Hunde bis zu einem Alter von fünf Jahren. Die Krankheit ist derzeit leider nicht aufhaltbar und auch nicht heilbar.

Haltungskosten

Die gesamten Haltungskosten eines Shetland Sheepdogs setzen sich zusammen aus den Anschaffungskosten für die benötigte Grundausstattung und den Hund selbst, sowie den regelmäßig anfallenden Haltungskosten für Futter, Tierarzt, Hundesteuer, etc.

Ein Sheltie-Welpe vom Züchter kostet in etwa 800 bis 2500 Euro. Für die Grundausstattung werden noch einmal etwa 200 bis 400 Euro fällig. Die regelmäßigen Haltungskosten belaufen sich auf etwa 100 bis 200 Euro monatlich. Eine genauere Auflistung findet sich im Artikel zum Thema Sheltie kaufen.

Wichtige Ansprechpartner

1. Shetland Sheepdog Club Deutschland e.V.

Webseite: www.sscd-ev.com

Club für Britische Hütenhunde e.V.

Webseite: www.cfbrh.de

Collies und Shelties in Not

Webseite: www.collies-und-shelties-in-not.de